Meinung/Kolumnen/Knecht

Einfach etwas mehr Menschlichkeit

Es geht um Menschlichkeit und Nächstenliebe, christlich-soziale Gedanken eigentlich.

Doris Knecht
über Flüchtlinge

Die Abschiebung der Flüchtlinge aus dem Servitenkloster hat viele Menschen empört. Vor allem das Wahlkampf-Kalkül dahinter: der Versuch, etwas von der FPÖ-Ausländerfeindlichkeit zu versprühen und damit Wähler zu bezaubern, die sich von Migranten und anderem Fremden bedroht fühlen. Zu diesem Zweck hat die Innenministerin letzte Woche das Leben von acht Flüchtlingen aufs Spiel gesetzt, indem sie nach fragwürdigen Asylverfahren nach Pakistan abgeschoben wurden, wo ihnen Gefängnis, Folter und schlimmeres droht.

SOS Mitmensch hat nun eine Kampagne gestartet, bei der schon mehr al 17.000 Menschen unterschrieben und damit bekundet haben: mit meiner Stimme nicht. Es sei, heißt es im Text, „unmenschlich, dass in Österreich, einem der reichsten Länder der Welt, gut integrierte Personen oder Familien abgeschoben oder durch die Abschiebung einzelner Mitglieder auseinandergerissen werden“, dass „arbeitsfähige und arbeitswillige Asylsuchende nicht regulär arbeiten dürfen und keinen effektiven Zugang zu Bildung bzw. Ausbildung haben“. Auch die mangelhafte Grundversorgung und die – siehe Saualm und andere Flüchtlingsunterkünfte – teilweise unwürdigen Bedingungen, unter denen Asylsuchende leben müssen, sowie die unzureichende rechtliche Unterstützung in „immer komplexer werdenden Verfahren“ werden kritisiert. Es sei, heißt es weiter, „zudem nicht akzeptabel, dass Flüchtlinge innerhalb der EU hin- und hergeschoben werden, unter teils menschenrechtswidrigen und ihre Gesundheit gefährdenden Bedingungen leben müssen, und dass die EU-Staaten eine solidarische Flüchtlingspolitik verweigern.“

Es sind Forderungen, in denen es nicht darum geht, Flüchtlingsströme zu uns zu leiten. Sondern um mehr Menschlichkeit gegenüber denen, die schon da sind: gut integriert mit ihren Kindern, oder verängstigt und verunsichert in Lagern. Es geht um Menschlichkeit und Nächstenliebe, christlich-soziale Gedanken eigentlich.