Ein bisschen mehr Gespür

Haben alle den Jahreswechsel angemessen begangen? Sehr gut. Es ist nämlich noch nicht vorbei mit den guten Wünschen fürs neue Jahr, es hat gerade erst angefangen, und es liegen 365 Tage vor uns, in denen wir verwirklichen können, was wir uns vorgenommen haben. Und wieder damit anfangen können, falls es uns nicht sofort gelungen ist.

Das neue Jahr soll uns Kraft geben, Stärke, um zu bestehen, Mut, wo wir ihn brauchen. Auch den Mut, um Hilfe zu bitten, wenn wir Hilfe brauchen, und uns unterstützen zu lassen, wenn unsere eigene Kraft nicht reicht. Und wenn wir zu viel Kraft haben, soll uns das neue Jahr an Orte und unter Menschen führen, die unsere Kraft brauchen können. Mögen immer Leute um uns sein, mit denen wir unsere Probleme besprechen können, und mögen darunter genug solche sein, die wir dafür nicht bezahlen müssen. Pflegen wir unsere Freundschaften, auch dann, wenn es einmal schwierig ist.

Dass neue Jahr soll uns aufrecht stehen sehen. Es soll uns auch sehen sehen; hinsehen, wo ein klarer, unverstellter Blick nötig ist. Es soll uns das Gute vom Schlechten unterscheiden lassen. Mögen wir Ruhe bewahren, wo Gelassenheit und Übersicht gebraucht wird, anstatt uns von Hysterie anstecken zu lassen. Mögen wir zehn Mal durchatmen, bevor wir aufgeregt nachzwitschern, was uns vorgezwitschert wurde. Mögen wir unsere Stimme aber erheben, wenn es notwendig ist, und dann entschieden.

Es soll uns Gespür geben, das neue Jahr: für das, was zu tun ist, für Menschen, denen es schlechter geht. Dieses Gespür wollen wir nicht verlieren. Möge wir uns im neuen Jahr von Freude anstecken lassen und nicht von Hassgefühlen, von Optimismus und Zuversicht, anstatt von Negativität, Missgunst und Vorurteilen.

Seien wir noch ein bisschen netter im neuen Jahr, freundlicher, liebevoller. Und ach ja, wenn wir im neuen Jahr weniger Mist essen und dafür mehr richtig Gutes, dann passt es auch. Ein gutes neues Jahr Ihnen allen! Leben wir los.