Der sauberste Rathausplatz der Welt

Den Witz mit dem sauberen Rathausplatz kennen Sie ja eh. Oder nicht? Also, es ist eigentlich eine Scherzfrage: Warum ist der Rathausplatz immer so sauber?

Apropos Rathaus nämlich. Der Bürgermeister von Toronto wurde jetzt entmachtet; doch noch. Ihre Autorin verfolgt die wilde Geschichte seit Wochen atemlos staunend. Der Mann war bekanntlich beim Crack-Rauchen ertappt worden, hatte den Sachverhalt aber bestritten, solange das irgend möglich war.

Dann tauchte ein Video davon auf, worauf sich der Crack-Konsum nicht mehr leugnen ließ und der Ex-Football-Spieler seine Taktik änderte. Er könne das erklären, gab Ford zu Protokoll, als das mit dem Crack passiert sei, sei er volltrunken gewesen: der Bürgermeister, bitte! Und die fantastischste Entschuldigung für Drogenmissbrauch überhaupt.

Einen Rücktritt erwog der Mann keine Sekunde: Jetzt wurde er, ganz gegen seinen Willen und mit großer Mühe, aus dem Regierungsverkehr gezogen, auch wenn er das Bürgermeisteramt und seine Repräsentationsaufgaben behält. Das kann man ihm offenbar nicht so leicht wegnehmen.

Unkonventionelle Bürgermeister scheinen derzeit aber eh in Mode zu sein. Der wahrscheinlich interessanteste ist Jón Gnarr, Bürgermeister von Reykjavik, der nur aus Gaudi mit einer Spaßpartei bei der Wahl angetreten war. Im Wahlspot, einem Rockvideo zur Musik von „Simply the Best“, sang er, er wolle eine Stadt, „die sauber, kuschelig und cool“ sei und versprach Glück für die Unglücklichen. Offenbar ist ihm das alles ganz gut gelungen: Die Werte seiner Partei sind gestiegen, trotzdem will Gnarr nach der nächsten Wahl nicht mehr Bürgermeister sein. Ganz anders als Rob Ford.

Um auf den zurückzukommen, stellen wir die Rathausfrage ein bisschen anders. Also, welcher ist der derzeit sauberste Rathausplatz der Welt?

Der von Toronto: Weil der Burgamasta immer mit an Fetzn drübergeht. (Eh hat der sooo einen Bart! Trotzdem grins.)