Meinung/Kolumnen/Knecht

Der Kaiser liest’s persönlich

Die österreichische Kabarett und Kleinkunst-Szene (saublödes Wort: Kleinkunst, doch dazu ein andermal) kümmert sich seit Jahren um ein gemeinsames Pflegekind: Das Freunde-Schützen-Haus in Meidling, in dem von Abschiebung bedrohte Familien Zuflucht, Hilfe und Beratung finden.

Das Haus, von dem hier schon öfter die Rede war, finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Ein großer Teil kommt aus der Kabarett-Szene, die unter anderem während ihrer Vorstellungen sammelt: Für den Schutz und die Unterstützung von Flüchtlingsfamilien, die trotz jahrelanger Integration in Österreich vor der Abschiebung in eine Heimat stehen, die ihnen längst keine mehr ist. Die müssen, weil Asylsuchende in Österreich ja in der Regel nicht arbeiten dürfen, genährt, gekleidet und medizinisch versorgt werden, ihre Kinder brauchen Schulsachen und Geld für Kurse. Um all das kümmert sich eine Reihe von ehrenamtlichen Mitarbeitern, darunter die Sozialarbeiterin Karin Klaric, die sich mit unglaublichem persönlichen Engagement für "ihre" Familien einsetzt.

Weil das Geld gerade wieder einmal an allen Ecken und Enden nicht reicht, wird jetzt in einem Benefiz-Marathon für das Haus gelesen: Ab morgen,18. Juni, bis Mittwoch, 20. 6., kann man sich jeden Abend im Stadtsaal "Indien", das Stück von Hader und Dorfer vorlesen lassen. "Österreich liest Indien": von "Kaiser" Robert Palfrader und Karlheinz Hackl, von Maria Hofstädter und Werner Schneyder, von Erni Mangold, Thomas Stipsits, Thomas Maurer, Manuel Rubey, Andrea Händler und vielen anderen. Programm und Karten für diesen Starauftrieb für das Gute: www.stadtsaal.com , bei ticketonline.at oder an der Abendkasse. Unterhaltung mit Mehrwert: Gehen Sie hin.