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Das Lächeln des Roboters

Dass das Lächeln einer Androidin dieselbe Wirkung hat, ist unwahrscheinlich.

Doris Knecht
über Roboter im Hotel

Schon wieder eine Hotel-Kolumne, aber diesmal eine ganz andere. Denn die Meldung, in Japan sei ein Hotel geplant, in dem ausschließlich Roboter beschäftigt werden, bringt einen zum Nachdenken. Findet man das gut?

Na ja: Es hat natürlich viele Vorteile. Offenbar lassen sich so Personalkosten senken, auch beim Energieverbrauch werden Einsparungen möglich: Beides kostet mit Robotern, scheint’s, nur noch ein Drittel von dem, was es mit echten Menschen kosten würde.

Allerdings möchte man auf ein menschliches Antlitz doch nicht ganz verzichten; der durchschnittliche Hotelgast scheint ein solches zumindest an der Rezeption zu erwarten, wenn er ein Hotel betritt: Und diesen Wunsch sollen, liest man, Androide in Frauengestalt erfüllen. Und Puppen können Japaner ja bekanntlich gut. Und sie haben zu ihnen, jetzt ohne hier allzu abgekaute Klischees oder fiese Vorurteile bemühen zu wollen, mitunter auch ein sehr spezielles Verhältnis. Ein eher gespenstisches.

Aber interessant ist das gewiss. Und es ist sicher eine lustige Herausforderung, die Computerpuppe mit hotelgasttypischen Sonderwünschen aus der Fassung zu bringen. Das würde man gerne mal probieren, wie die reagiert, wenn man spezielle Allergiker-Bettwäsche verlangt oder ein gluten- und kohlehydratfreies Frühstück.

Andererseits: Wenn man, wie Ihre Autorin, hin und wieder wirklich gerne in Hotels übernachtet, schätzt man nicht nur die knisternde, frische Bettwäsche, das Betthupferl auf dem Polster, die Aufgeräumtheit, das Frühstücksbuffet. Sondern insbesondere auch die Tatsache, dass dort am Empfang, zu jeder Tages- und Nachtzeit, eine Person sitzt, die einen freundlich begrüßt.

Die einen fragt, ob man irgendwelche Wünsche hat, und einem eine gute Nacht wünscht, oder einen angenehmen Tag. Ein Mensch. Dass das Lächeln einer Androidin dieselbe Wirkung hat, ist unwahrscheinlich.