Meinung/Kolumnen/Knecht

Das glaubt uns jetzt kein Mensch

Was es ehrlich und – drei Finger aufs Herz – war: 38,8 Grad Fieber am Samstag, 38,4 am Sonntag, 37,8 am Montag, da kann man es nicht in die Schule schicken. Wird mir in der Schule natürlich keiner glauben, weil, no na. Langes Frühsommer-Wochenende am Land, eh klar. Aber die weitere reine Wahrheit ist, dass wir Montag früh in die Stadt hineinfahren wollten, Kinder in der Schule abliefern, später wieder abholen und aus der Stadt wieder hinausfahren. Das hätten wir gemacht. Das ließen wir dann natürlich mit dem kranken Kind. Stattdessen mailten wir eine Entschuldigung, die uns keiner glauben wird. Weil wir waren, auch wenn’s bei uns die Wahrheit war, an diesem Montag sicher nicht die einzigen Eltern mit kranken Schulkindern. Und das ist wenig überraschend. Es war nicht besonders gescheit, an diesem Montag, auch wenn natürlich nicht zu ahnen war, dass das Klima hierzulande so jäh auf Hochsommer umschlagen würde, nicht einfach generell schulfrei zu geben. Zumal auch viele Horte geschlossen hatten, was zahlreiche Mütter und Väter am Montagnachmittag vor Probleme stellte.

Leider hielten auch die Wiener Freibäder, bis auf einzelne private, geschlossen, stur, weil: Solange nicht 1. Mai ist, gibt’s auch kein Badewetter, August-Temperaturen hin oder her. Das geht halt nicht, dass die Bäder schon einmal ein paar Tage früher aufsperrbereit sind, auch nicht, wenn der Wetterbericht schon lange vorher Hitze prophezeite: Das war noch nie so, das wird auch nicht geändert, wo kämen wir da hin. In kühle Nässe kämen wir, und die Kinder. Soweit sie gesund sind, natürlich.