An der Grenze zum Paradeis
Von Doris Knecht
In jenes, das sich für die Sorgen und Glücksmomente bei der Aufzucht von Paradeisern und anderem Grünzeug interessiert. Und in jenes andere aus Menschen, die an genau dieser Stelle, also der PG, jetzt diese Kolumne verlassen, weil sie das nicht interessiert, und zwar überhaupt nicht.
Allerdings kann der Wechsel vom zweiten ins erste Lager jäh und unvermutet erfolgen. Z. B., einer von jenseits der PG bekommt von einem Diesseitigen gegen seinen Willen eine kleine Nutzpflanze geschenkt und stellt sie irgendwo ab. Und gießt sie grummelnd, weil eine grüne Pflanze nun einmal dekorativer ist als eine vertrocknete. Das kann, seien Sie hiermit gewarnt, zu ungeahnten Nebenwirkungen führen.
Eben postete der Schriftsteller Manfred Rebhandl ("Das Schwert des Ostens"), schreibstilmäßig normal überhaupt kein Mädchen, auf Facebook ein Foto von seinen Fensterbrett-Paradeisern. Bzw. von seinem einen kleinen, noch grünen Paradeiser, der tapfer der schattigen Nordseite trotzt, an der er wachsen muss. Und was schrieb der wilde Kerl? "So stolz", schrieb er.
So geschieht die Gartenmenschwerdung, genau so. Über kurz oder lang flüstern die dann mit Salathäuptln und streicheln zärtlich Kugel-Zucchini, tauschen unter der Beisl-Theke Super-Kompost und die Samen praktisch ausgestorbener Kürbisse aus und schenken zum Geburtstag selbst gezogenen und getrockneten Bio-Tee.
Geben Sie bloß Obacht: Das kann auch Ihnen passieren, die sie mir gerade von jenseits der Paradeisgrenze den Vogel zeigen. Weil, schön, Sie sind ja doch noch da.