Advent, Advent, die Fipel brennt

Ein Wort, das ich nächstes Jahr gerne öfter hören möchte: FIPEL. Fipel ist, wie ich orf.on entnehme, die Abkürzung für „Field-Induced Polymer Electroluminescent“ und bezeichnet eine völlig neues Leuchtmittel, das, so wie es klingt, das Potenzial hat, den Schmerz über das Verbot der guten alten Glühbirne stark zu lindern.

Offenbar gibt uns Fipel (der? die? das? die, glaube ich), offenbar also gibt uns die Fipel alles wieder, was uns die EU mit der Glühbirne genommen hat, und sogar noch ein bisschen mehr. Sie ist aus Kunststoff, sei unzerbrechlich, energiesparend, billig herzustellen und sehr langlebig: mehr als zehn Jahre soll eine Plastik-Glühbirne halten. Zudem wird sie ein Juchee für Designer sein, da sie in allen Formen und Farben herstellbar ist und ihr Licht nicht nur hell, sondern auch warm und flackerarm sei.

Aber auch das Wort OLED soll unbedingt einen stabilen Standort in unserem aktivem Wortschatz finden: Dabei handelt es sich um organische Leuchtdioden, mithilfe derer man Flächen zum Leuchten bringen kann, was uns das Licht-Pickerl bescheren wird: Selbstleuchtende Folien, die man überall aufkleben kann. Schön.

Wobei jede Licht-Technologie, die die furchtbaren Energiesparlampen wieder vom Markt und aus unseren Fassungen vertreibt, schön und begrüßenswert ist. Selten hat eine neue Technologie gegenüber der alten derart viele Nachteile gebracht und wurde dennoch, trotz des Nachweises ihres Gesundheitsgefährdungspotenzials, gegen den erklärten Willen der Konsumenten durchgesetzt. Immerhin hat das möglicherweise dazu beigetragen, die Suche nach Alternativen zu forcieren und die Forschung nach anderen Beleuchtungsmöglichkeiten zu intensivieren. Mit Erfolg: Mitte 2013 sollen, heißt es, die ersten Fipels auf den Markt kommen. Bis dahin lassen wir halt LED leuchten.

Doris Knechts Kolumnen-Sammlung „Man kriegt so viel zurück! Die besten Geschichten vom Leben unter Kindern“ ist soeben neu bei rororo erschienen.