Meinung/Kolumnen/Kein Pardon im Salon

Was einem so zu Herzen geht ...

In Österreich sind sie dir sogar einen knackigen Po zu neidig.

Dieter Chmelar
über Sarkissovas Hintern

In Österreich, so befand Hans Peter Heinzl sel. ( 1996), „sind sie dir sogar den Krebs zu neidig.“ Was den wunderbaren Kabarettisten leider nicht mehr kratzt: Auch den Herzinfarkt.

Peter Rapp, der sich neuerdings stolz „Stent-Man“ nennt, seit ihm ein „Gefäßdehner“ dieses medizinischen Namens in die Brust eingepflanzt wurde, kann davon ein Liedchen trällern ... Sogar ein herzliches. Denn: Kaum vom Infarkt niedergeprackt und dem „Qui-Qui“ vom Schauferl gehupft, darf er dem beinharten Bulletin des betroffenen Boulevards – vorsorglich fett gedruckte – „leise“ Zweifel an seinem Schicksalsschlag entnehmen. Quasi mit Krokodilstränen im Knopfloch: Hatte er überhaupt einen Herzkasperl – oder ist er nicht vielmehr selber einer? Wie lustig!

Unter seinem bald 70-jährigen Motto „ Rapp and Roll“ – wie auch die Show zum 50-Jahre-Jubiläum „on air“ heißen soll – kann ihm derlei freilich kaum zu Herzen, sondern höchstens am A... vorbeigehen.

Apropos! „Brust oder Keule“ – so hieß einst ein Kultfilm mit dem genialen Darsteller bösartigster Bürgerlichkeit, Louis de Funès (1976). Wechseln wir also, ähem, den körperlichen Schauplatz. Also: Von Rapps Herz zu Sarkissovas Hintern.

Karina, die Ballerina, die ihre Kehrseite in der ORF-Show „Die Große Chance“, nach eigenen Angaben: unfreiwillig, entblößt hatte, fand auf Facebook (der KURIER berichtete) die flockige Formel: „Man hat schon größere Ärsche im Fernsehen gesehen.“ Geschlagen wird sie dabei nur von einem moralisch entrüsteten Zuschauer: „Muss ich mir echt diesen Arsch ins Gesicht drücken lassen?“ In Österreich sind sie dir sogar einen knackigen Po zu neidig.