Schnitzel gegen Mörtel – 1:0!
Von Dieter Chmelar
Wie tröstlich: Schnitzel schlägt Mörtel!
über Kim Kardashian
"Der Wiener", so diagnostizierte der große Regisseur und Schauspieler Fritz Kortner ( 1970), "macht aus seiner Mördergrube kein Herz."
Daran wurde man gemahnt, als "Herr" (?) Richard Lugner seinem diesjährigen Opernball-Stargast Kim Kardashian, wegen mangelnden Wohlverhaltens, hinterherrief, sie möge doch am Wiener Schnitzel, das sie hinterrücks – mit ihrer Mama beim Figlmüller, statt mit ihm im Sacher – zu sich nahm, "ersticken".
Ein neuer Fall von Sacher und Widersacher (© by Friedrich Torberg selig anlässlich des juristischen Rezeptstreits um die Original Sacher-Torte zwischen dem Sacher und dem Demel, 1958) oder, neudeutsch aufgerollt, das Match zwischen braunem Bröselteppich und Red Carpet.
Ob einem die Kardashian nun an ihrem eigenen ausladenden Reality-Popo vorbeigeht oder nicht – übrig bleibt doch: Wer zahlt (wie der Lugner satte 250.000 Dollar), schafft trotzdem nicht an. Hehe!
Und: Wer "anschafft" (wie die Kardashian), zahlt sich trotzdem nicht aus. Wie tröstlich: Schnitzel schlägt Mörtel! Beides übrigens ungenießbar, wenn hart geworden ... Angesichts der alljährlich wiederkehrenden Bilder des Grauens erfüllt der Opernball die pädagogische Aufgabe, staunenden Außenstehenden klarzumachen, dass "dorten" sicher nicht die "besser’n Leut’" anzutreffen sind ... Apropos treffen! Es schüttelt einen geradezu die Blut-Oper (Kinnhaken gegen Sektdusche): "Man tritt im Frack vor die Presse / und erteilt einen Prack vor die Fresse!" dieter.chmelar@kurier.at