Auch bei uns gibt es genug Satire!
Von Dieter Chmelar
Warum gibt es in diesem Lande eigentlich keine Satirezeitschrift? Momenterl: Es gibt sie!
über die vergangene Woche
Satire ist“, erlaubte ich mir jüngst zu twittern, „wenn die Mörder von Journalisten in einer Druckerei enden.“ Der doch überraschend vielstimmige Zuspruch der Community verleitete manch einen zur Frage, warum es in diesem Lande „eigentlich keine Satirezeitschrift“ gäbe. Momenterl: Es gibt sie! Nur leider nicht freiwillig. Wenn, dann in der launigen Variante „Realsatire“. Drei Beispiele aus den vergangenen Tagen: 1. „Salzburger mit 5 Promille in Doppler-Klinik gebracht“ (Krone & Heute). Fehlte nur noch, dass ihm dort Primarius Müller-Thurgau reinen Wein einschenkte. 2. „Ins Visier geriet ein hochrangiger EU-Beamter ... Er liebt rot-weiß-rote Streichwurst über alles.“ (Krone über ein, schon rein farblich bedenkliches, Gustostückerl unter fast 50.000 von der Airport-Security entdeckten verbotenen Gegenständen). 3. „Es ist schon eine schwierige Situation, wenn man plötzlich aus allen Sicherheitsstricken, die man sich in 20 Jahren gewoben hat, rausrutscht.“ (Peter Westenthaler verfängt sich in Österreich – anlässlich lästiger juristischer Verstrickungen – im Fallnetz des Selbstmitleids.) Kommt freilich kaum an seinen Klassiker (2002) heran, als er wegen harter Kritik aus den Reihen der ÖVP aufheulte: „Seit zwei Jahren pinkelt uns der Koalitionspartner schon an. Bis jetzt haben wir alles geschluckt.“ Vergessen wir nur ja nicht ORF-Skireporter Ernst Hausleitner. Der stellte Ungeahntes, jedenfalls für einen Super-G, in Aussicht: „In Kürze beginnt hier die Besichtigung der Damen.“ Bon Voyeur!