Zwei, die irrten
Von Peter Pisa
Denn ohne TV hätten wir Mittwoch nicht erlebt, wie Christiane Hörbiger aus einer Seniorenresidenz flüchtete.
über den Sinn des Fernsehens
Einer der Erfinder des Fernsehens, Zworykin, behauptete – er war weit über 80 –, nie fernzusehen: Es sei ihm zu stumpfsinnig. Vielleicht wollte Zworykin lustig sein, klug war seine Äußerung nicht.
Denn ohne TV hätten wir Mittwoch nicht erlebt, wie Christiane Hörbiger aus einer Seniorenresidenz flüchtete. Zurück ins Leben ging sie, und das tat den Fernsehzuschauern gut. Da nimmt man doch wohl in Kauf, wenn auch Frank Stronach mitunter in Kameras lächelt und erklärt, er arbeite viel – nämlich "14 Tage im Stund". Und Kathrin Nachbaur, die ebenfalls lächelnd beabsichtigt, sich zu "inkludieren"? Nimmt man doch auch. Irgendwie.
Auch behauptete Zworykin, sein wichtigster Beitrag fürs Fernsehen sei der Ausschaltknopf gewesen, und daran sieht man, was man von ihm zu halten hat: Für den Knopf hatte nicht er, sondern sein Konkurrent Farnsworth das Patent ... der seiner Familie den Ankauf eines Fernsehapparat verboten hatte, "es gibt dort nichts zu sehen, was es wert wäre ..." Na ja, waren es halt zwei, die irrten.