Vergessen wir das
Es gab Zeiten, da nannte Tom Cruise seine der Welt als "Katie" bekannte Frau öffentlich "Kate". Geholfen hat’s ihm nichts, wie man den Klatschmagazinen jetzt entnehmen kann. Sie blieb dem i und der Welt verbunden und die Scientologen-Idylle liegt in Trümmern.
Der Akt der Umbenennung ist öfter zu beobachten. Aus einer ehrgeizigen britischen Studentin – auch eine Kate – wurde Catherine. Tscharlien heißt jetzt auf allen Sendern Scharlänn und sieht aus wie eine gruselige Kopie ihrer Schwiegermutter. Man würde ihr die Rückkehr zum i oft wünschen.
Harald Serafin hat sie schon vollzogen. Aus "Mr. Wunderbar" ist "Mr. Wunderlich" geworden, wie man in der "ZiB 2" beobachten konnte.
Lou Lorenz-Dittlbacher – zum zweiten Mal in einer Woche mit einem eigenwilligen, älteren Herren konfrontiert – kam diesmal zwar zum Fragenstellen. Aber Antworten? Im herkömmlichen Sinne? Sind was für Anfänger. Wen aus der aktuellen Regierung er als "Ministerlein" bezeichnen würde, wollte die Moderatorin zum Abschluss wissen. "Schauen Sie", lächelte Serafin freundlich, "ich habe nur eine beschränkte Zeit und ich bin froh, dass ich hier bin. Vergessen wir das. Kommen Sie mich besuchen, vielleicht fällt mir einer ein." Immerhin liebenswürdig. Mit langem i.
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