Unverdaut
Von Peter Pisa
Darauf sollten wir vielleicht jetzt einen rülpsen
über die ORF-Essens-Doku.
Die ORF-Dokumentation übers Essen mit Hanno Settele war, was nicht überraschte, eine Dokumentation über Hanno Settele mit Essen. Er aß Gras und sagte: „Schmeckt nach Gras.“ Er aß Baldrian und sagte: „Bäh.“ Er biss in einen Rettich. Er biss in eine Karotte. Er biss in einen Burger. Er biss in eine Heuschrecke.
Die Sendung war ein großes Durcheinander. Wichtig außer der Hauptfigur waren schnelle Bilder und viel Hintergrundmusik. Es ging um Rohkosttorte und Leberkäse und um das Schminken von Wurst für Kochbücher und um einen Bodybuilder, der 25 Eier pro Tag verspeist, und um Antibiotika, um Cola, Salz und Nutellapalatschinken ging es auch. So etwas kann nicht verdaut werden, es flutscht einfach nur so durch und lässt deshalb noch mehr Platz für Hanno Settele, der zu dem Schluss kam: „Ernährung ist eine zutiefst individuelle Angelegenheit.“ Darauf sollten wir vielleicht jetzt einen rülpsen.
In ein Frankfurter und in eine Tafel Schokolade hatte er sogar in Zeitlupe gebissen.