Sehen wir immer nur das Alternativprogramm?
Von Georg Leyrer
Die „Simpsons“, „Big Bang Theory“ (zwei Folgen!) und eine romantische US-Komödie: Niemand hätte es gewundert, wenn der Freitagfernsehabend auf ORFeins genau so ausgesehen hätte.
Programmmachen mit Anspruch – und zwar dem Anspruch der reibungsfreien Schlafvorlage nach einer anstrengenden Arbeitswoche.
Zu sehen war aber etwas anderes – Skifahren; die genannten Sendungen waren das Alternativprogramm, falls zu wenig oder zu viel Schnee oder zu viel Wetter irgendeiner anderen Art gewesen wäre.
Jetzt ist Skifahren für den Nicht-Ganz-So-Interessierten auch nicht durchgängig der Muntermacher schlechthin, und beim Dahindämmern kommt man ja auf die unsinnigsten Gedanken, diesmal diesen: Was ist, wenn wir immer nur das Alternativprogramm sehen?
Gibt es ein echtes Fernsehprogramm, das aus mehr besteht als dem Gebotenen, das aber jeden Tag aus den verschiedensten Gründen entfällt, weswegen wir auf allen Sendern immer nur das „Alternativprogramm“ sehen?
Und vor allem: Welche anspruchsvollen, tollen, gescheiten, aufklärerischen, unterhaltsamen, intelligenten Dinge sehen wir dann nicht?
Und umgekehrt: Warum schauen so viele von uns das, was höchstens zum Alternativprogramm taugt, jeden Tag brav und gehorsam und ohne Gemütsregung an?