Kolumnen/Im Bild

Schluss mit dem Lügenpopversprechen

Schöner, passender, ja: wahrheitsgetreuer kann dieser Musikpreis nicht benannt sein; mit dem Verkaufserfolgspreis „Echo“ wird das ausgezeichnet, was in der Echokammer des Populärmusikhörers aktuell am intensivsten widerhallt.

Schluss mit dem Lügenpopversprechen von der großen weiten Welt, her mit der Grenzkontrolle auch im Emotionalen: Die, die noch Musik kaufen, kaufen einfache Gefühle, weil die Welt ach so kompliziert sei; man kauft Identität und bequeme Wohligkeit. Auch die Populärmusik plakatiert das „Wir“, sie trägt Lederhose oder Kampflächeln oder auch mal Aluhut.

Wer diesem Echo von außen lauscht, der muss aufpassen, nicht in die Falle zu tappen und zur großen, peinlich-elternhaften Wehklage anzuheben. Man könnte jetzt in leicht beleidigten Worten das gemeinsame Schunkeln als neuen Punk analysieren, als aufgekratztes Lachen ins Angesicht der Gegegenwart. Oder warten, bis auch diese Mode wieder vorbei ist.