Im Bild: Späte Änderung
Von Peter Pisa
Auch als Österreich Freitag das "Triple-A" verlor, hielt der ORF an seinem Plan fest: Die Sendung "Im Zentrum" am Sonntag sollte sich jener Mordverdächtigen widmen, der man das Neugeborene in der Haft weggenommen hat.
"Im Zentrum" – vorher: "Offen gesagt" – war vor Jahren Fixpunkt für TV-Zuschauer. Ein Muss, politisch und aktuell und relevant, im besten Fall frech, um so manches Gelaber zu stoppen.
Heutzutage allerdings ist zu befürchten, dass demnächst die Frage im Zentrum stehen könnte: Sollen Skispringer, die auf dem Schanzentisch unbewusst die Zunge herausstrecken (wie der Slowene Kranjec) schlechtere Haltungsnoten bekommen?
Am Sonntag aber, gegen 17 Uhr, änderte der ORF das Programm doch noch: Das seltsame Spiel der Ratingagenturen wurde nun endlich als wichtigeres Thema eingestuft.
Erfreut nahm man auch zur Kenntnis: Die Gäste waren hochkarätig.
Die Politiker in der Runde wären freilich nicht notwendig gewesen. Denn wenn wir auch nicht verstehen können, was mit unserer Welt derzeit geschieht – dass die Herabstufung "nichts ist, auf das man sich freuen kann“, das ist allen bewusst.