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Im Bild: Die Sackgasse

Über viele Jahre hindurch versorgten die "Desperate Housewives" meinen TV-Haushalt mit glänzend gemachter Unterhaltung. Eine Serie, für die man sich den Abend freihielt.

In ihrer letzten, derzeit vom ORF ausgestrahlten Staffel springt die Verzweiflung allerdings von den Hausfrauen auf die Zuseher über. Was einst gut erfunden war, kommt nun schlecht erlogen daher. Kollektive Depression mitsamt mehreren der Alkoholsucht verfallenen Protagonisten, das sind die seit Wochen bestimmenden Themen in der Wisteria Lane. Handlungsstränge, die wie ein hochgewürgtes Katzenhaarknäuel aus dem Bildschirm purzeln.

Das nahende Ende der Serie ist ein Segen für all jene, die die Hausfrauen ob ihres schlagkräftigen, die amerikanische Doppelmoral zertrümmernden Humors einst in ihr Herz geschlossen hatten.

In ähnlicher Weise trifft dies auch auf die deutsche Krimi-Serie "Der letzte Bulle" ( SAT.1 / ORFeins) zu, bei der der Gag des nach einem Langzeitkoma brutal in die 10er-Jahre gestellten Macho-Fossils mit rauem 1980er-Charme konkrete Abnützungserscheinungen an den Serienalltag legt. Ein Draufgänger ist dabei, selbst draufzugehen.