Im Bild: Dawuschen!
Emotionslos betrachtet gibt es kaum etwas Faderes als Skiübertragungen. Ein Haufen Leute rutscht stundenlang dieselbe Strecke hinunter, wer gut ist und wer nicht, weiß nur die Uhr, und am Ende gewinnt Lindsey Vonn. (Im österreichischen Fernsehen gerne auch Linz Yvonne genannt. Wobei: Ernst Hausleitner und Alexandra Meissnitzer sagen ein sehr schönes, amerikanisches "Lindsey".)
Besonders gefürchtet sind die Kurzinterviews: Verschwitze, keuchende Läufer sagen Dinge wie "Jo mei" oder "Ich war zu direkt an" oder "Die Linz Yvonne war heute einfach zu gut".
Manchmal aber sagt jemand etwas Wunderschönes. Etwa am Sonntag eine junge österreichische Läuferin nach dem Super-G: "Ich hab’ die Passage nicht gut dawuschen." Dawuschen ist großartig, dawuschen hat Melodie, dawuschen hat Charakter. Vor allem aber: Dawuschen ist echt.
Sie werden es ihr schon bald abtrainieren. Dann wird sie wie alle anderen sein und vom "aggressiven Schnee" daherfaseln und vom "Nach-vorne-Beschleunigen" und von der "runden Linie", die man nicht so gut erwischt habe.
Bitte: Dawuschen darf nicht aussterben.