Fatal Error – bitte herunterfahren
Von Dietmar Pribil
Es gibt Tage, da steht einem das Leben im Weg. Breitbeinig. Schelmisch grinsend. Die Kinder toben durch die Wohnung, als hätten sie Coca-Blätter gekaut. In der Nachbarschaft versucht sich jemand als Trompeter, was sich anhört, als würde sich ein Elefant von hinten anschleichen und einem dann direkt ins Ohr tröten. Der Kater protestiert gegen diese Zustände, indem er das Katzenklo ins Bett verlegt. Und schlussendlich weigert sich auch der Computer, das zu tun, wofür er gebaut wurde: zu laufen.
Genau für solche Tage wurde das Fernsehen erfunden. Um sich, nachdem das letzte Echo des Tumults verklungen ist, per Axel, Rittberger oder Toeloop auf die Couch zu werfen und die Sinne auf ein Minimum runterzufahren. Wenn man in diesem Trance-ähnlichen Zustand jedoch das Glück hat, einer seiner Top-3-Lieblingsserien ansichtig zu werden, dann hebt das die Laune schlagartig – oder im Fall von " Dexter" (die neuesten Folgen sind mittwochs auf Sky Atlantic zu sehen): stichhaltig. Auch in der 6. Staffel hat der großartige Michael C. Hall als Dexter Morgan, der Robin Hood unter den Serienmördern, nichts an Anziehungskraft verloren. Er, und nur er, dürfte sogar nebenan Trompete spielen. Leider möchte er das nicht.