Die Clowns
Von Peter Pisa
Konzentrieren wir uns kurz auf die Blender, die Luftpumper und dergleichen – was offensichtlich jetzt nicht allen gelingen wird, weil:
"Heuer gibt es viele Spatzerln, und die sind besonders lieb" (Frau Hörmann in " Wien heute").
Versuchen wir’s trotzdem.
Der Musiker und Maler Karl Hodina hat kürzlich in ORF 2 erzählt: Es war 1953, als ihn ein Clown fragte, ob Hodina ihn bei einem Auftritt in St. Pölten auf dem Akkordeon mit dem Csárdás von Vittorio Monti begleiten könne. Hodina sagte zu. Auf der Bühne musste er sich auf einen Schemel setzen. Sonst war nur eine Leiter da. Er spielte, der Clown erschien. Er stieg auf die Leiter und auf der anderen Seite herunter. Das war’s. Danach flüchteten er und der entsetzte Harmonikaspieler.
"Oida, was hast dir denn dabei gedacht?"
"I hab a Geld braucht!"
Seltsam ist das: Damals schrie das Publikum unisono "Schleicht’s euch, es Gfraster!"
Heute klatschen nicht wenige, wenn sie im TV Auftritte miterleben in der Art "Ich verspreche 12 Millionen Arbeitsplätze" oder "Ich habe die Wahrheit". Die Blender von heute machen sich nicht einmal mehr die Mühe, eine Leiter aufzustellen.
peter.pisa@kurier.at