Bitte vorfahren
Von Peter Pisa
Meine Tante ist eine Grazie.
über Sprachenvielfalt
Manche sagen ja über den Lateinunterricht: Me smells. Also: Mir stinkt’s. Der Fußballer Francesco Totti reagierte noch ungehaltener, als ihn ein Reporter fragte, was er, als Römer, zu dem alten Spruch „carpe diem“ sagt: „Was soll der Scheiß! Ich kann nicht Englisch!“ Aber es hat schon was, wenn man nach einer Gehaltserhöhung (haha, eine Gehaltserhöhung!!!) formvollendet sagen kann: „Tanta mea gratia est“ (= Meine Tante ist eine Grazie). Jetzt wird es etwas komplizierter: Im ZDF wurde am Wochenende von den Vertragsverhandlungen eines Sportlers berichtet. Man sprach über dies und das und auch über jenes redete man, als der Vereinspräsident meinte: „So, und jetzt gehen wir in medias res.“ – „Gern“ antwortete der Sportler. „Aber Sie müssen vorfahren. Ich weiß nicht, wo das ist.“ Alles klar? Capito? Es hat Vorteile, wenn man sprachlich ... serviert ist.