Meinung/Kolumnen/GesMBH

Zeugungsgzeuge

Die Vorstellung, dass Herr Alfred Komarek gerade jetzt vor seiner Schreibmaschine sitzt, erfüllt uns mit Neugier und Stolz.

Karl Hohenlohe
über Alfred Komarek

Es ist das erste Mal in der Geschichte dieses Geviertes, dass wir einem Schöpfungsakt beiwohnen dürfen. Nicht direkt, aber die Vorstellung, dass Herr Alfred Komarek gerade jetzt vor seiner Schreibmaschine sitzt und dem Abend von Herrn Polt Leben einhaucht, also seinen Lebensabend ersinnt, erfüllt uns mit Neugier und Stolz.

Im KURIER konnte man davon lesen. Ich bin Herrn Komarek wegen seines angenehmen Wesens sehr verbunden, einmal saßen wir auch schon im Keller vom Dastl Franz und tranken aus zwei Gläsern. Ich vermute Weißwein.

Herr Komarek, der in früheren Jahren noch als Ausseer durchging, wurde mittlerweile komplett vom Weinviertel aufgesogen. Ich glaube nicht wirklich, dass er keineswegs zufällig in dieses gelobte Land siedelte, sondern einer Vorahnung nachgab, dass ich in seine Nachbarschaft ziehen würde, aber manchmal denk ich es mir.

Wenn Herr Beckenbauer als Bundespräsident von Kitzbühel wirkt, ist Herr Komarek der Landeshauptmann des Pulkautals. Einmal durfte ich ihn schon als Gast begrüßen, er mäanderte zu mir und verwendete zu diesem Zwecke ein älteres Auto, dessen Marke mir entfallen ist.

Ich glaube, mich dunkel an eine, mit einem Saugnapf an der inneren Windschutzscheibe montierte Vorrichtung erinnern zu können. War es eine kleine Vase oder ein Ventilator, ich weiß es nicht mehr. Aber vielleicht liest Herr Komarek diese Zeilen, lässt den Saugnapf in sein neues Polt-Buch einfließen und ich kann endlich behaupten, dass ich ein Teil des Schöpfungsaktes gewesen bin.