Meinung/Kolumnen/GesMBH

Zeitenblicke

Heinz Eckner ist tot.„Heinz Eckner?“ werden die Jungen sagen, „Who the hell ...“ und die jungen Erwachsenen ebenso. Das Dilemma des Daseins von Heinz Eckner war, dass er zwar ein veritabler Star war, aber er war ein Star ohne Namen. Heinz Eckner war, ist und bleibt der Dicke aus der Rudi Carrell Show“. Ähnlich wie bei „Pan Tau“, von dem niemand wusste, dass er von dem Schauspieler Otto Simánek verkörpert wurde oder wie bei „Lassie“, die in Wahrheit ein Rüde war, der „Pal“ hieß, war Heinz Eckners Name in der Television zeitlebens eine Begleiterscheinung. Heinz Eckner wurde mit Wasser bespritzt, als Frau verkleidet, bekam Torten ins Gesicht und er war ungeheuer beliebt. Er war der letzte Tollpatsch im Fernsehen, Jerry Lewis hat es im Kino dann auch noch versucht, aber die Zeit der Tollpatsche war vorbei. Heinz Eckner war sichtlich dick und vermeintlich doof, also war er den Fernsehzuschauern so etwas wie die Verschmelzung von „Dick & Doof“ in einer Person. Der Humor in den deutschen Sendern roch damals immer noch nach Büttenreden, Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ und buntem Abend. Niemand wollte damals geschliffene Pointen, Spott oder Sickerscherze, harmlose Zoten und Schwiegermütterwitze waren noch willkommen. Heinz Eckner, dieser namenlose Star hat noch im Schwarz-Weiß-Fernsehen begonnen, und manchen wird er deswegen nicht bunt in Erinnerung bleiben. Nicht nur er ist nun mit 87 Jahren gestorben, sondern auch ein Teil der Jugend jener, die ihn damals bestaunt hat.

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