Wunderbare Zeit
Von Karl Hohenlohe
Dankenswerterweise forderte uns der LH Pröll auf, den Baum gemeinsam strahlen zu lassen.
Wunder-Baum
Heute darf ich von einem Ereignis berichten, das mich mit großem Stolz erfüllt. Nachdem mir mein größter Wunsch, ein Schiff mit einer Rieslingflasche zu taufen, bisher verwehrt blieb, kam es nun zu einer ebenbürtigen Besonderheit.
Im Hofe des schönen Wiener "Palais Niederösterreich" steht ein prachtvoller Tannenbaum. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, bis zum vergangenen Freitag führte er ein klassisches Schattendasein.
Sehnsüchtig schielte er zu den kleinen Lämpchen und Lichtern hinunter, die den Weihnachtsmarkt erhellten. Er blühte im Verborgenen. Und dann geschah es:
Plötzlich kamen zwei, drei Helferlein, befestigten Lämpchen in allen Schattierungen, brachten Zuckerwerk an und schnürten glitzerndes Lametta um das sattgrüne Astwerk.
Aber noch blieb es dunkel. Am Freitag gegen 17 Uhr betrat dann ein Mann mit hoher Stirn die Bühne im Hof, gefolgt vom Kräuterpfarrer Felsinger, Mag. Wagner Trenkwitz und mir.
Vor uns harrte ein riesiges rotes Rund, das sich als Startknopf für die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes entpuppte. Dankenswerterweise forderte uns der LH Pröll auf, den Baum gemeinsam strahlen zu lassen. Wir legten also die Hände aufeinander, drückten was das Zeug hielt und schon war der Baum ein Lichtermeer.
Später versuchte ich, mich durch erneutes Drücken als Herrscher über Tag und Nacht zu etablieren, aber der Baum blieb stur und hell.
Ich werte das als Wunder, ob es der Herr oder der Herr mit der hohen Stirn bewirkte, kann ich nicht sagen.