Wortwechsel
Von Karl Hohenlohe
Die Fantasie der Menschen bei der Erzeugung von wertvoller Butter scheint sich erhitzt zu haben,
über Alfred Sramek
Kürzlich war an dieser Stelle von des Kammersängers Fluch zu lesen. Der Volksopernliebling Alfred Sramek hatte sich zu einem Wutausbruch hinreißen lassen und einer langsamen Autofahrerin gesagt, wenn sie beim GV auch ein solches Tempo einlegen würde, wäre ihr Mann nicht erfreut.
Wahrheitsgemäß schrieb ich, dass der Herr Kammersänger nicht das Wort "GV" gebrauchte, sondern die Wienerische Variante mit "P" am Anfang und "n" am Ende. Eine Flut von Leserbriefen begräbt mich nunmehr unter sich und erst jetzt weiß ich, wie man sich als Papst fühlt, wenn man die Karnickel bemüht.
"Diese Begriffe haben in dieser Kolumne nichts verloren", schreibt Carola L. aus P. und Ingrid D. hat sich mit "Sie Saubartel!" verewigt.
Die Wut der Damen ist allzu verständlich, ich habe die wienerische Variante des GV verhunzt.
Dipl. Ing. Reinhard E. aus Wien verweist auf den Ursprung des Begriffes, der auf das Buttermachen im Holzfass, das beliebte Buttern, zurückgeht.
Die Fantasie der Menschen bei der Erzeugung von wertvoller Butter scheint sich erhitzt zu haben, dazu kommt die Eigenheit, im Dialekt "Verschlusslaute" (© by Dipl. Ing. Reinhard E.) aufzuweichen und anstatt "tt" das doch wesentlich gemütlichere "d" zu gebrauchen.
Des Weiteren hatte ich ursprünglich angenommen, der zornige Herr Kammersänger Alfred Sramek hätte am Beginn des Unwortes "P" gesagt, aber es war ganz sicher ein "B" und auch für diese Fehlinterpretation möchte ich mich aufrichtig entschuldigen.