Meinung/Kolumnen/GesMBH

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PS: Ioan Holender war auch da.

Karl Hohenlohe
über die "Journalisten des Jahres".

Gerade hat man die „Journalisten des Jahres“ geehrt, eine denkwürdige Veranstaltung.

Da sitzen wir, die wir uns das ganze Jahr über die Auszeichnungen der anderen Berufsgruppen lustig machen, die Ordensverleihungen bekritteln oder Kommerzialräte belächeln und freuen uns. Die einen laut, die anderen leise, aber alle freuen sich.

Seit vielen Jahren geht diese Veranstaltung nun schon über die Bühne, der spezielle Charme: Sie steckt noch immer in den Kinderschuhen. Namen werden verwechselt, Fotos vertauscht und ich hege den Verdacht, dass man beabsichtigt ein wenig chaotisch agiert, damit wir uns in unserem Glauben an die eigene Perfektion noch besser fühlen.

Seit gefühlten 400 Jahren besetzen dieselben großen Männer und Frauen die vordersten Plätze und das ist für eine Veranstaltung, die noch in den Kinderschuhen steckt, eine überaus bemerkenswerte Leistung.

Ich komme vor allem Anneliese Rohrer und ihrer gutturalen Sprache wegen, seit Jahren suche ich in ihrem Zusammenhang ein Adjektiv welches das Gegenteil von „affektiert“ zum Ausdruck bringt, konnte aber noch nichts wirklich Passendes finden.

Herrn Flo Scheuba sollte man fix engagieren und Herrn Christian Hackl, den „Sportjournalist des Jahres“ vom Standard auch, weil sie so lustig waren.

Dies kann man nicht von allen Laudatoren behaupten, manchmal empfängt die eigene Person mehr Liebe, als der zu Auszeichnende selbst.

PS: Ioan Holender war auch da.