Tier & wir
Von Karl Hohenlohe
Nun sah man den sehr geschätzten Helmut Pechlaner wieder vermehrt im Fernsehen.
Was Herr Sepp Forcher den Volksmusikanten, ist Herr Dr. Pechlaner den Tieren.
Er zeigt uns die Kakerlake so, dass wir sie ins Herz einschließen, den Babygazellen reißenden Löwen als fürsorglichen Futterverwerter und selbst der Sprung des Zeck wird in seinen Augen zum geschmeidigen doppelten Rittberger.
Das Sympathischste aber an Herrn Pechlaner ist, dass er, wie wir alle, ein wenig an Gewicht zugelegt hat.
Die anderen Tiermoderatoren von Frisch bis Attenborough waren und sind drahtige Gesellen, sie schwimmen, tauchen, segeln, hängen sich an Walhaiflossen und sind auch nicht glücklicher.
In der Natur werden gerne Gemeinschaften, Symbiosen, gebildet, der Clownfisch mit der Anemone, der Putzvogel und das Krokodil, Ameise und Blattlaus. Sie leben zusammen und profitieren davon. Herr Dr. Pechlaner hält es mit den Tauben, aber warum?
Es sind nicht irgendwelche Tauben, sondern Wiener Hochflugtauben, wunderbare, schlanke Geschöpfe, die sich zusammenrotten und in den Himmel steigen, immer höher und höher, und dann wieder in den Schlag zurückkehren.
Dies ist nicht wahnsinnig sinnvoll, aber recht schön anzusehen.
So ist es mit den bewusst hageren Menschen und Mannequins. Sie hungern, schweben über Laufstege und sind recht schön anzusehen. Nicht nur das Sättigungsgefühl, auch die Sinnhaftigkeit dieses Tuns bleiben auf der Strecke.
Herr Pechlaner ist, ganz im Gegensatz zu seinen gefiederten Freunden, gottlob aus einem anderen Holz geschnitzt.
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