Rad der Zeit
Von Karl Hohenlohe
Ein Fortbewegungsmittel, das die Großen dieser Welt durch Land und Flur transportiert, kann nicht hoch genug bewertet werden.
über Inspektor Polts Fahrrad
Kürzlich war hier von Inspektor Polt und seinem Fahrrad zu lesen.
"Was haben Sie mit diesem Rad?", möchte der Leser Alfred G. wissen, "das ist doch total unwichtig."
Ein Fortbewegungsmittel, das die Großen dieser Welt durch Land und Flur transportiert, kann gar nicht hoch genug bewertet werden.
Erinnern wir uns nur an "K.I.T.T." und David Hasselhoff, an Herrn Ben Hur mit seinem Vierspänner und den grünen Dienst-Rover des legendären Kanzlers Kreisky, der im Depot des Wien-Museums seiner Ausstellung harrt.
Diese Fahrzeuge haben oft mehr zu erzählen als viele dicht beschriebene Biografien zusammen.
Das stimmt nicht.
Ich konnte einmal das Innere des Bentleys der englischen Königin begutachten. Es war dermaßen gut aufgeräumt, dass man keinerlei Rückschlüsse auf die Besitzerin ziehen konnte und die karierte Wolldecke (grün, gelb, rot, blau) war auch keine große Hilfe.
Da erzählt das Puch-Waffenrad von Herrn Polt alias Erwin Steinhauer schon mehr. Die mittlerweile vollkommen intakte Beziehung stand anfangs unter keinem guten Stern. Gleich der erste Ausritt, so erinnerte sich Steinhauer, endete mit einem Abwurf, ein Ereignis, das ich unter dem Begriff "Kettenreaktion" zusammenfassen möchte.
Weiters zitierte Herr Steinhauer eine ganz reale Polt-TV-Kritik, wo Folgendes geschrieben stand: "Wer Erwin Steinhauer als Simon Polt mit seinem Fahrrad durch die schönen Kellergassen fahren gesehen hat, wird das Fahrrad niemals vergessen."