Meinung/Kolumnen/GesMBH

Preisverhandlung

Das Lob ist nach dem Applaus das wertvollste Zahlungsmittel der schöpferischen Menschen.

Karl Hohenlohe
über die ROMY-Gala

War es ein Wink des Schicksals, war es die Vorsehung oder eine glückliche Fügung?

Während der ROMY-Veranstaltung durfte ich nicht nur neben Frau Adele Neuhauser Platz nehmen, sondern ihr auch noch die ROMY überreichen.

Die kleine Figur ist aus schwerem Metall, sie fühlt sich kalt an und wärmt doch die Herzen ihrer Besitzer.

Darüber hinaus erhitzt sie die Gemüter jener, die sie noch nicht ergattert haben. Ich kenne einige Künstler, die Stein und Bein schwören, sie würden keine ROMY haben wollen, aber sie lügen.

Das Lob ist nach dem Applaus das wertvollste Zahlungsmittel der schöpferischen Menschen.

Aber es gab, sehr vereinzelt, auch schon ROMY-Gewinner, deren Begeisterungsschübe eher verhalten waren. Sei es, weil sie sich des Sieges vollkommen sicher waren und erst eine Nichtbeachtung für ehrliche Emotion gesorgt hätte, oder aber, sie können keine Gefühle zeigen.

Schauspieler die keine Gefühle zeigen können sind keine Schauspieler.

Frau Adele Neuhauser, obschon zum dritten mal mit einer ROMY ausgezeichnet, war voller ungehemmter Freude.

Sie ließ die eher mediokere Ankündigung ihrer Kategorie ohne jegliche Missbilligung über sich ergehen und als dann endlich ihr Name fiel, war sie offensichtlich ausgesprochen glücklich.

In einem Brief hat mein längst entschlafener Urgroßvater einmal geschrieben: "Ein Mann ohne Orden macht bei Hofe immer einen bedeutenden Eindruck", aber ich glaube das stimmt nicht mehr.