Meinung/Kolumnen/GesMBH

Pfadfinder

Jahrzehnte war ich der festen Überzeugung man hätte die Gasse nach mir benannt

Karl Hohenlohe
über die Hohenlohe-Gasse

Hildegard G. aus St. K. : "Sie großer Angeber erwähnten in der gestrigen Kurier-Ausgabe eine Hohenlohe-Straße. Die gibt´s doch gar nicht. Oder?"

Frau Hildegard G. aus dem schönen St. K. irrt und hat doch recht.

Nein, es gibt keine Hohenlohe-Straße – ich habe sie übrigens auch nicht erwähnt – sondern deren Bonsai-Variante, die so ungemein beliebte Hohenlohe-Gasse, die Perle Hollabrunns.

Jahrzehnte war ich der festen Überzeugung man hätte die Gasse nach mir benannt und im Erwachsenenalter würde eine Straße daraus, aber ich irrte.

Der Vater meines Großvaters wirkte in Hollabrunn und so geschah es.

Früher hat man noch wesentlich öfter Straßen mit Prominenten vermählt, nehmen wir nur den Alexanderplatz in Berlin, der nicht nur unsere deutschen Freunde an Peter Alexander erinnert oder die Wagnerstraßen in Wolfurt, Leibnitz, Marchtrenk und Schärding, die uns den Adoleszenten Magister Wagner Trenkwitz in Erinnerung rufen.

Bei der "Alte Wagnerstraße" in Spielberg ist es umgekehrt.

Man sollte dieses uralte Ritual, genau so wie die Schiffstaufen mit den Champagnerflaschen, die erst nach einigen Versuchen zerschellten und auch die schönen Rosentaufen im Tullnerfeld wieder verstärken.

Falls irgendjemand von der Straßennamenverwaltung das liest, vielleicht könnte man die Schaffung eines Steffi-Werger-Weges, eines Bimbo-Binder-Boulevards, einer Norbert-Kettner-Brücke und möglicherweise auch eines Kai-Pflaume-Kais überdenken. Die Bevölkerung würde es danken.