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Peter Minich

Kindern war Peter Minich kein Begriff, Eltern haben ihn geschätzt und Großeltern verehrt.

Karl Hohenlohe
über Peter Minich

Den Kindern war Peter Minich kein Begriff, die Eltern haben ihn geschätzt und die Großeltern verehrt. Nun ist Peter Minich 86-jährig verstorben. Die Nachrufe werden noch einmal seine glänzende Karriere beleuchten, seine Stimme beschreiben und seine Darstellung des Higgins loben.

Vielleicht wird auch von seinem Auftritt 1953 in St. Pölten zu lesen sein, wo er für einen erkrankten Kollegen einsprang und von Marcel Prawy entdeckt wurde.

Herr Minich litt an Parkinson. Man hat es gewusst, aber nie gehört.

Vor einigen Jahren, als es ihm noch gut ging, war ich als Moderator von „Seitenblicke Gourmet“ mit ihm und seiner Frau Guggi Löwinger essen. Es war nicht das unaufregendste, jedoch das unaufgeregteste Gespräch in dieser Sendereihe.

Abgesehen von mir versuchte keiner zu glänzen, niemand stahl sich in den Vordergrund oder Pointen, niemand richtete Mitbewerber aus.

Ich kann mich an die kulinarischen Vorlieben von Peter Minich nicht mehr erinnern, aber seine Bescheidenheit ist mir im Gedächtnis geblieben.

Es war in jedem Falle ein gemütlicher Mittagstermin, was man ja, umringt von Kameras, bespickt mit Funkmikrofonen, nicht immer behaupten kann.

Die Sendung erhielt ganz ausgezeichnete Noten und ich frage mich nicht mehr warum.

Es gibt immer noch Menschen, die das Normale suchen, nach Gleichklang, Höflichkeit, Freundlichkeit und, was am wichtigsten ist, nach innerer Ruhe streben, und die all das bei Peter Minich und Guggi Löwinger gefunden haben.