Mann über Bord
Von Karl Hohenlohe
Es geht um die Beantwortung der Frage, wieso die gute alte Zeit nicht länger anhielt.
über die gute alte Zeit
Es wird zunehmend schwieriger, generationsübergreifend zu schreiben. Ernst Jünger und Justin Bieber, Rainhard Fendrich und Frau Stürmer, Daisy Duck und Deix sind Generationen auseinander, erwähnt man sie in ein und derselben Kolumne, bleiben Alt und Jung ratlos zurück.
Die heutige Betrachtung wird die etwas reifere Leserschaft glücklich stimmen. Es geht um die Beantwortung der Frage, wieso die gute alte Zeit nicht länger anhielt, und weiters, warum wir nicht mehr von Schönbrunn aus dirigiert werden.
So erzählte mir ein Enkel des Thronfolgers Franz Ferdinand von einem Treffen mit dem Adler von Triest, dem Fliegerass Gottfried v. Banfield. Diesem war eine Begegnung mit dem Thronfolger Franz Ferdinand in bester Erinnerung.
Es war anlässlich einer Flugvorführung in Triest. Der Start ging gut, dann aber stürzte Banfield ins Meer und konnte sich selbst aus dem Wrack befreien. Die nur 100 Meter entfernten Rettungsboote zögerten jedoch.
Warum?
Noch nie war eine Flugmaschine abgestürzt, man fand kein passendes Signal und erst nach längerer Absprache entschieden sich die Kapitäne für das schöne Signal: „Mann über Bord“ und die Rettung konnte endlich beginnen.
Manche mögen meinen, die gute alte Zeit hätte deswegen nicht länger angedauert, weil man die Signale der neuen Zeit nicht deutlich genug vernahm, andere werden diesbezüglich von einer billigen Metapher sprechen.