Meinung/Kolumnen/GesMBH

Lange Leitung

Wenn man sich nach meinem Beruf erkundigt, sage ich sehr gerne „ Telefonjoker“.

Karl Hohenlohe
Über trivialen Wissensschatz

Wenn man sich nach meinem Beruf erkundigt, sage ich sehr gerne „Telefonjoker“.

Bereits an die zehn Mal stand ich mit meinem großen trivialen Wissensschatz für verschiedenste Kandidaten von Herrn Assinger zur Verfügung. Noch öfter kamen Herr Dieter Chmelar und wahrscheinlich auch Herr Heinz Nussbaumer zum Einsatz.

Letzterer wurde einmal von Frau Elfriede Ott angefordert, und sie erzählte nun von diesem denkwürdigen Abend. Sie hatte sich schon weit nach vorne gekämpft, da kam eine Frage, die nur einer lösen konnte: Heinz Nussbaumer. Armin Assinger wählte also seine Nummer und gleich läutete es im fernen Perchtoldsdorf. „Tuut...Tuut...Tuut“, erklang es aus den Lautsprechern und dann wieder „Tuut...Tuut...Tuut“.

Frau Ott, Herr Assinger und ausnahmslos alle Mitglieder des Saalpublikums hatten die Augenbrauen schon ganz nach oben gezogen – „Tuut...Tuut...Tuut“.

Um die Sache abzukürzen: Heinz Nussbaumer, der fleischgewordene Rettungsanker von Frau Ott, griff nicht zum Telefon. War er verhindert, trug er einen Kopfhörer oder Ohrenschützer?

Wir wissen es nicht.

In jedem Falle werden weder Frau Ott noch wir jemals erfahren, ob Heinz Nussbaumer die Antwort auf allfällige Fragen wie „Kann der Blinddarm wirklich nichts sehen?“, „Wie oft besiegelte Frau Liz Taylor ihr Eheversprechen?“ oder „Wo liegt Gagausien?“ eine adäquate Antwort gewusst hätte.

Schade, wie ich meine.