Kleingedrucktes
Von Karl Hohenlohe
Seine charakterlichen Fähigkeiten waren weit unter seinem musikalischen Genie entwickelt.
Über Wagner
Wenn jemand listig in die Kamera stiert, den Kameramann anschnauzt, sardonisch lächelt und mit sich glücklich ist, wissen wir, es ist wieder so weit.
Der beliebte Erzbösewicht Paulus Manker hat eine neues Projekt auf die Beine gestellt: Wagnerdämmerung.
Für viele ist Richard Wagner ein Geheimnis, sie glauben, dass er in der Wachau kocht, an der Seite von Stefanie Powers Hollywood eroberte oder mit dem renommierten Volksoperndramaturgen Wagner-Trenkwitz verwandtschaftliche Verbindungen pflegte.
Ein weiteres Detail am Rande – und Paulus Manker wies als selbst Betroffener mehrmals darauf hin – Richard Wagner wäre nur „1 Meter 65 groß“ gewesen.
Oder klein, wie man in Wien dazu sagt. Herr Manker, der von der Übertreibung lebt, wie unsereins von der Untertreibung, schießt mit dieser Meldung weit unter das Ziel hinaus. Es ist der Versuch, Richard Wagner – dessen charakterliche Fähigkeiten weit unter seinem musikalischen Genie entwickelt waren – kleiner zu machen, als er war und ist.
Manker war noch nie in dem Bayreuther Wagnermuseum und hat sich die Markierung an der Wand angeschaut.
Da dokumentiert ein schöner Strich, was schon im Pass von Herrn Wagner, den man 1849 in Zürich ausgestellt hat, festgeschrieben steht: „5 Fuß 5einhalb Zoll“, vulgo 166, 5 Zentimeter.
Ich fordere keine Entgegnung, aber Herr Manker, der Aufschneiderei überführt, soll umgehend öffentlich erklären, wo er die eineinhalb Zentimeter liegen gelassen hat.