Meinung/Kolumnen/GesMBH

Zeit-Lupe

Sie lächelt in die Kameras, ist liebenswürdig und die älteren Herrschaften freuen sich.

Karl Hohenlohe
über Trixi Schuba

Es gibt hier Betrachtungen, die werden von jungen Lesern verstanden – Beatrice Egli, Emma Watson, Miley Cyrus –, der Zorn der betagten Leserschaft ist mir jedoch sicher.

Sie können mit den Namen nichts anfangen, es sind ihnen unbeschriebene Blätter, die der Zeitgeist hereinweht und die allesamt rasch zu Staub mutieren.

Deshalb heute: Trixi Schuba.

Trixi Schuba wird den Halbwüchsigen nichts sagen. Sie war ein Idol der Eltern und der Kinder, sie war Weltmeisterin 1971, Olympiasiegerin 1972, beide Male im Eiskunstlauf.

Die Pflicht war ihre Kür.

Es ist wie das Amen im Gebet und der Knall, wenn man die Schallmauer durchbricht: Wenn es in der Wiener Stadthalle ein Eiskunstlaufevent zu feiern gibt, wird Frau Beatrix Schuba nicht fehlen.

Sie lächelt in die Kameras, ist liebenswürdig und die älteren Herrschaften freuen sich.

Es ist bedauerlich, dass es heutzutage niemand mehr wagt, als „Trixi“ in der Öffentlichkeit zu stehen.

Die Spitznamen haben die Taufnamen seinerzeit noch leichter überflügelt und so sind uns nicht Thaddäus Podgorski, Josef Holaubek und Beatrix Schuba, sondern Teddy, Joschi und Trixi so positiv im Gedächtnis hängen geblieben.

Wenn man mich fragt, ob Trixi Schuba eine Prominente ist, muss ich umgehend auf den Autogrammkartenhandel verweisen.

Norbert Schramm, Hans-Jürgen Bäumler – schon gesehen ab 1 Euro, Trixi Schuba jedoch wird zurzeit kaum unter 3,69 Euro zu bekommen sein.