Meinung/Kolumnen/GesMBH

Sprachkurs

Eine Stunde später schied Daniel Serafin bei den 'Dancing Stars' aus.

Karl Hohenlohe
über Daniel Serafin.

Am Freitagabend stand Herr Klaus Eberhartinger Herrn Daniel Serafin gegenüber und gestand diesem, dass er seine Sprache „als schon leicht ins Schnöselhafte“ empfände.

Danach musste Herr Serafin den Mundl geben, gleich darauf die Grafen Bobby und Rudi in Personalunion und eine Stunde später schied Daniel Serafin bei den „Dancing Stars“ aus.

Möglicherweise hatte die Abwahl weniger mit den Tanzdarbietungen zu tun, vielleicht war das Publikum mit diesem vorangegangenen Regie-Einfall, dem Mix der Charaktere, überfordert.

Gerade war Daniel Serafin noch Daniel Serafin, schon sprach er in breitestem Wiener Dialekt, um Sekunden später in Schönbrunnerdeutsch zu verfallen.

Dieses Schönbrunnerdeutsch wurde an seinem vermeintlichen Geburtsort nie gesprochen.

Es entstammt dem – seinerzeit – großen Wunsch, Graf, Exzellenz oder Erzherzog zu sein oder zumindest als solcher vermutet zu werden.

Während man also in Schönbrunn ein ganz klein wenig näselte, überhöhte man andernorts auf Teufel komm raus und das Schönbrunnerdeutsch war geboren.

Es ist wie mit den Priestern, die sich mit dem Glauben schwertun und dann heiliger sind als der Pontifex, den rotblütigen Baroninnen, die näseln, und den Jägern, die den Gamsbart in der Stadt strahlen lassen.

Die „Outrage“ erwirkt immer das Gegenteil von dem, wozu sie eingesetzt wird.

Daniel Serafin hätte selbst bei Astaire-ähnlichem Slowfox verloren.