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Ein Teil der gelungenen Sendung ist das spannende Spiel der Zuseher zu erraten, wer der Prominente bei den Tanzpaaren ist.

Karl Hohenlohe
über "Dancing Stars"

Ein Teil der gelungenen Sendung "Dancing Stars" ist das spannende Spiel der Zuseher zu erraten, wer der Prominente bei den Tanzpaaren ist. Bei Morteza Tavakoli und Julia Burghardt ist mir das noch nicht gelungen, aber die beiden sind sehr sympathisch.

Mit großer Freude kann man die Jury bei ihrem Wirken beobachten. Hier die beiden soignierten Herren, da die Dame aus der Schweiz und Balasz Ekker, der Mann fürs Grobe. Man fragt sich unwillkürlich, wie es nach der Sendung weitergeht, ob die Dancing Stars noch weitertanzen, ob man das Buffet verweigert und ob Balazs Ekker von vielen Fans umlagert wird.

Als vermeintlicher Höhepunkt des Abends gilt gemeinhin die Eliminierung eines der Tanzpaare, aber das wirkliche Highlight sind die Gesichter der Verlierer, die Manifestation der guten Miene zum bösen Spiel. Hier gilt es, im Falle eines Ausscheidens, Gelassenheit an die Nacht zu legen, innerlich entwürdigt, zum ungelenken Loser degradiert, auch noch zu lächeln. Diesem Lächeln, verehrte Leserschaft, gehört die allererste Aufmerksamkeit.

Bei manchen Verlierern verkam es zum Zähnefletschen, bei anderen war es der Vorbote des Tränensturms. Das sind die eigentlichen Momente, auf die die Zuschauer warten. Sie wollen Triumph und noch mehr Tragik, alles dazwischen wird von der Fernbedienung bedroht. In der letzten Sendung sagte Frau Nicole Burns-Hansen, "Das war affengeil", man weiß nicht genau, was das bedeutet, aber besser kann man es nicht sagen.