Meinung/Kolumnen/GesMBH

Preisfrage

Der "Gustav-Peichl-Preis" an sich ist eine grobe Irreführung.

Karl Hohenlohe
über den "Gustav-Peichl-Preis".

Mit riesengroßer Verwunderung hat man die Stiftung des neuen "Gustav-Peichl-Preises" zur Kenntnis genommen.

Er wird an Studierende der " Akademie der bildenden Künste Wien" verliehen, die sich besonders auf das Zeichnen mit der Hand verstehen.

Nichts gegen Herrn Peichl, den ich wegen seiner Listigkeit sehr verehre, und der gemeinhin als weltweit jüngster 86-Jähriger gilt. Nichts gegen die "Akademie der bildenden Künste Wien", ein durchaus ehrenwertes Institut mit einer ausgewiesenen Koryphäe an seiner Spitze und nichts gegen die sehr sympathischen Studierenden, aber:

Der "Gustav-Peichl-Preis" an sich ist eine grobe Irreführung.

Schon vor Jahren gelang es mir hier, an dieser Stelle zu enthüllen, dass Gustav Peichl nicht "Gustav", sondern eigentlich Josef Peichl heißt. In seiner Volksschule gab es zwei Josef und so wurde aus Josef Peichl Gustav Peichl.

Das nationale und internationale Echo auf die damalige Aufdecker-Geschichte par excellence war überschaubar, aber ich gebe die Hoffnung auf Furore nicht auf.

Ich appelliere also, den schönen Preis umzubenennen.

Sicher, er könnte – von Zigtausenden gefordert – "Karl-Hohenlohe-Preis" heißen, das will ich aber nicht.

Er soll wahrheitsgemäß "Josef-Peichl-Preis" heißen. Es gibt ja auch keine Bertl- Büchner-, Urs-Kunschak- oder Peggy-Bachmann-Verleihung, man überreicht den Georg-Büchner-, Leopold-Kunschak- oder Ingeborg-Bachmann-Preis und das, verehrte Leserschaft, ist gut so.