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Auch die guten Menschen müssen sterben, aber in ihren Spuren leben sie weiter.

Karl Hohenlohe
über Karlheinz Böhm

Nach 86 Jahren auf der Erde hat er sie nun verlassen. Seine Spuren werden bleiben.

Weniger dort, wo er geboren wurde, sondern in jenem Teil der Welt, der den Einheimischen so lange von Gott verlassen dünkte, bis er da war.

Karlheinz Böhm hat mehr Menschen das Leben gerettet als alle Österreicher und Deutschen vor ihm.

Geboren als Sohn eines prominenten Vaters, wurde er in jungen Jahren selbst berühmt. Berühmter als sein Vater. Er war der erste Kaiser Franz Joseph, der auf der ganzen Welt bekannt war. Wobei ihm die Kinobesucher nicht sein Amt oder seine Kaiserin Elisabeth neideten, sondern seine Nähe zu Romy Schneider.

Drei Mal hat Karlheinz Böhm den Kaiser gespielt und die Rolle, ganz im Gegensatz zu seiner Kaiserin Romy Schneider, nie als Fluch empfunden.

Er hat sich seinerzeit mit einem Paukenschlag von ihr befreit und mit der Hauptrolle des Serienmörders "Peeping Tom" alle Sentimentalitäten, die da um seine Person rankten, bewusst zerstört.

Und dann später, ein zweiter, noch tönenderer Paukenschlag. Der Aufruf in "Wetten, dass ..?", sterbende Menschen in Äthiopien nicht sterben zu lassen. Hunderttausende sind diesem Appell damals gefolgt und Millionen sollten es noch werden. Ein Mann, der sein Leben lang suchte, hatte seine Bestimmung gefunden.

Das Faszinierende an der öffentlichen Person Karlheinz Böhm war, dass er seine Öffentlichkeit nicht für sich, sondern für die Mitmenschen nutzte. Auch die guten Menschen müssen sterben, aber in ihren Spuren leben sie weiter.