Meinung/Kolumnen/GesMBH

Haarspaltereien

Die Menschen lesen ja nichts lieber, als wo, wann und wie sich die Regierungsspitze die Haare macht.

Karl Hohenlohe
über haarige Angelegenheiten

Gerade war von der englischen Premierministerin Thatcher zu lesen und dass sie sehr häufig den Coiffeur besuchte.

Die Menschen lesen ja nichts lieber, als wo, wann und wie sich die Regierungsspitze die Haare macht.

Einmal konnte ich Herrn Vizekanzler Mock zum Friseur seines Vertrauens begleiten. Staunend sah man, wie der Mann mit flinken Fingern gekonnt die Effilierschere bediente, störrische Haare mit einem kurzen Schnitt zum ewigen Schweigen brachte und etwas Haarwasser aufbrachte. Nach getaner Arbeit betrachtete sich der Herr Vizekanzler gespielt argwöhnisch im Spiegel, wandte sich zum Künstler, den er schon Jahrzehnte kannte, und sagte: „Und welchen Beruf haben Sie eigentlich?“ Das hat mir sehr gut gefallen, denn die Friseure sind ja ein eigener Schlag.

So auch der Kitzbüheler Immobiliengott Hagi Hagsteiner, der als Friseur begann und durch eine spektakuläre Aktion international bekannt wurde.

Romy Schneider hatte bei ihm Platz genommen und dabei auch noch die Füße auf dem Tisch platziert.

Trotz mehrfacher Bitte, die Füße vom Tisch zu nehmen, verweigerte Romy Schneider und wurde vom tapferen Haarschneiderlein hinausgeworfen.

Diese Aktion wurde von den Medien gierig aufgesogen, Herr Hagsteiner wurde von der Kundschaft überrannt, bald schon nahm er ihr keine Haare, sondern verkaufte ihr Häuser, und wenn man ihn von der Trockenhaube aus fragte, welchen Beruf er eigentlich ausübe, meinte er wahrheitsgemäß „Immobilienmakler“.