Meinung/Kolumnen/GesMBH

Ehrensache

Das war ein Spaß, eine Böe der Begeisterung fegte durch das Wiener Rathaus.

Karl Hohenlohe
über das Goldene Ehrenzeichen

Der Sturm, der über Österreich hinwegfegte, war auch ein nationales Ausatmen, dass es endlich so weit war. Simpl-Chef Albert Schmidtleitner und Christoph Wagner-Trenkwitz wurden mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet. Das war ein Spaß, eine Böe der Begeisterung fegte durch das Wiener Rathaus.

Der verleihende Kulturstadtrat Mailath-Pokorny, der gelobte Wagner-Trenkwitz und der Laudator Michael Niavarani zeigten sich in ihren Ansprachen in Hochform. So ortete Herr Niavarani den 15. Mai als langweiligsten Tag in der Geschichte der Menschheit, nichts wäre jemals passiert, außer, dass sich Micky und Minnie Maus das erste Mal in einem Zeichentrickfilm begegnet wären.

Mag. Wagner-Trenkwitz konnte dem vollinhaltlich nicht beistimmen und ließ in einem Nebensatz die Staatsvertragsverleihung fallen.

Dann war man schon beim alles bestimmenden Thema: Conchita Wurst.

So verwies Mag. Wagner-Trenkwitz auf die diesbezüglichen Befindlichkeiten der Bundesregierung und erwähnte die sonntägliche Empfängnisbereitschaft des Herrn Bundeskanzlers, wogegen sich der Herr Vizekanzler noch verschließen würde.

Das war die lustigste Ehrenzeichenverleihung seit Langem und man hofft, dass das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien bald schon Vorbild für eine ähnliche Dekoration der Republik sein kann.

Schließlich bekommt man den ersten Orden, weil man noch keinen hat, die anderen, weil man schon einen hat.