Bettgeschichten
Von Karl Hohenlohe
Vielleicht hatte sie die Lagerstatt mit Scheinen aus der Gage gepflastert.
über Bettschemel
Frau Eva Gogala hat ein wunderbares Buch über „Die Wiener Grand Hotels“ (Metro Verlag, 240 Seiten, viele Bilder, 24,90 Euro) geschrieben und dieses auf Ö1 beworben.
Vielen berühmten und ebenso weit gereisten Personen diente das Hotel ja als zweites Zuhause.
Kaiser und Könige, ihrer Paläste überdrüssig, drängten ins Ausland, bevölkerten ganze Fluchten, tranken Champagner, bezahlten für die Liebe und waren jene Hallodris, die sie in der Heimat nicht sein durften.
Seit Menschengedenken wird auch den speziellen Wünschen der Stargäste allergrößte Aufmerksamkeit geschenkt.
So erzählte Frau Gogala im Hörfunk von der berühmten Sängerin Frau Barbra Streisand, die sich, anlässlich ihres Wien-Besuches, nichts sehnlicher als einen Bettschemel gewünscht hat.
Der Bettschemel unterscheidet sich vom Betschemel dadurch, dass der Bettschemel als Stufe zum Glück dient, während der Betschemel für gewöhnlich der Reue vorbehalten bleibt.
Frau Gogala ließ uns über den genauen Verwendungszweck des Bettschemels von Frau Streisand im Unklaren.
Es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass Frau Streisand in seinem Zusammenhang an ein Betthupferl dachte.
Vielleicht hatte sie die Lagerstatt mit Scheinen aus der Gage gepflastert und wollte auch einmal Dagobert Duck sein.
Und wenn sie nicht selbst das Betthupferl war, vielleicht harrte es ihrer in den üppigen leinenen Laken und sie wollte es mit einem doppelten Rittberger überraschen ...