Bärendienst
Von Karl Hohenlohe
Woraus bestand die ermordete Alma-Puppe?
über Alma Mahler
Verehrte Leserschaft, dieser Kolumne wird gerne jedweder Ernst abgesprochen. Man glaubt, sich nach Lektüre geistig nicht bereichert, ganz im Gegenteil, fallweise dünkt man sich noch dümmer, als zuvor. Heute nicht, denn heute habe ich mit einer Sensation aufzuwarten. Landauf, landab hat man schon vom Künstler Kokoschka gehört, der dem Bruder meines Großvaters den Plafond ausgemalt hat und unsterblich in Frau Alma Mahler verliebt war.
Frau Mahler, anfangs Herrn Kokoschka sehr zugetan, wollte später weiter männermorden, gab Kokoschka den Laufpass und wandte sich u. a. den Herren Gropius und Werfel zu. Oskar Kokoschka war wegen der Trennung außer sich und tat das, was wir alle in so einer Situation tun würden – er bestellte eine Puppe mit den Maßen von Frau Mahler. Dieses skurrile Szenario war allgemein bekannt, auch, dass Herr Kokoschka mit seiner Puppe die Wiener Staatsoper besuchte und sie letztendlich köpfte und verbrannte.
Nun frage ich die KURIER-Leserschaft, die den Analysen nach mit den gebildetsten Österreichern durchsetzt ist: Woraus bestand die ermordete Alma-Puppe?
War sie aus Tüll, aus Papiermaschee, aus Kork oder doch aus gefühlsdämmendem Styropor?
Verehrte Leserschaft, Sie wissen es nicht und damit es nicht so bleibt, will ich der Allgemeinheit auf die Sprünge helfen. Der Stoff aus dem die Träume von Herrn Kokoschka gemacht waren, die Haut seiner Puppe war schlicht und einfach aus Eisbärenfell gefertigt und keine Leserinnen, kein Leser soll sich jetzt für sein „Potzblitz“ genieren.