Meinung/Kolumnen/GesMBH

Abgehoben

Die Austrian Airlines werben neuerdings mit Prominenten.

Karl Hohenlohe
über die Kampagne der AUA.

Die Austrian Airlines werben neuerdings mit Prominenten.

Schaut man auf die Plakatwände, lächelt einem ein Pärchen aus der Flugkabine entgegen, das in der Realität kein Pärchen ist.

Rechts sitzt eine distinguierte Dame, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Anna Netrebko nicht verleugnen kann und sich erst bei eingängiger Begutachtung wirklich als Anna Netrebko entpuppt.

Daneben hat ein grundsympathischer Herr Platz genommen, der einem irgendwie bekannt vorkommt, man weiß nur nicht, warum. Es ist, so wurde ich mittlerweile aufgeklärt, Herr Mayer, aktueller Olympiasieger in der Abfahrt.

Diese Kampagne wird von vielen verteufelt, sie wollen nicht raten, ob Anna Netrebko Anna Netrebko ist und wollen Roger Moore anstatt des grundsympathischen Herrn Mayer.

Ich selbst empfinde diesen Werbeauftritt als Geniestreich.

Frau Netrebko so zu präsentieren, dass sie erst auf den vierten Blick als sie selbst zu erkennen ist, fesselt den Blick ungleich stärker als jedes dahergelaufene Opernsujet.

Hat man Sie dann endlich erkannt, hat man schon Sekunden auf dem Plakat verharrt und genau das wollen die Werbefachfrauen und Werbefachmänner unisono.

Und dann noch der berühmte, unbekannte Herr Mayer, dessen Physiognomie sich noch nicht so heftig eingeprägt hat wie sein Abfahrtsolympiasieg.

Das ist der Paradefall einer Werbung die aufregt.

So oder so.