Meinung/Kolumnen/GesMBH

Heimatlied

'Live is Life', singen die Männer von 'Opus' und immer noch rufen die Konzertbesucher 'nana nanana' zurück.

Karl Hohenlohe
über den Song "Live is Life".

Plötzlich dringt es aus dem Radio, setzt sich in der Atmosphäre fest und nimmt einen gefangen. Ob man will oder nicht.

Wie oft hat man versucht, wegzuhören, aber man kann nicht. Selbst wenn man sich die Ohren zuhält, spielt die Melodie weiter – dada dadada – unauslöschlich ist sie im Unterbewusstsein gespeichert.

Und schwappt zu den seltsamsten Momenten über.

„Live is Life“, singen die Männer von „Opus“ und immer noch rufen die Konzertbesucher „nana nanana“ zurück. Spielen die Männer es noch gerne oder drückt längst jede einzelne Note auf das Gemüt?

Verfluchen die Eltern ihr rastloses Kind? Hätten sie ihm vielleicht doch einen Feriensprachkurs in England finanzieren sollen? Und hat „Live is Life“ irgendeine Form von seichter Bedeutung?

Ja und Nein.

Seit 1985 geistert es durch die Fußballstadien, Partykeller, Radiostationen und Bierzelte, es läuft und läuft und läuft und läuft. Wer kann sich noch an den Musiksender MTV erinnern?

Ich schon.

Und auch an den Starmoderator, der Opus einst ankündigte, dann den Moderationszettel zusammenknüllte und nach hinten warf. Das war nicht in Ordnung, es war eine persönliche Beleidigung.

Wenn wir Österreich kritisieren, ist es recht und billig, wenn es ein Ausländer tut, ist es ein Affront.