Meinung/Kolumnen/GesMBH

Ges.m.b.H.: LADELÄ, II.

Nein, so hatte sich der Herr Vizekanzler seinen Rücktritt nicht vorgestellt. Just am Tage seiner Bekanntgabe erschien an dieser Stelle eine bedeutende Rätselgeschichte von Ulrike Beimpold und lenkte das Interesse der Öffentlichkeit im In- und Ausland auf das Mysterium. 114 Leserbriefe sprechen eine deutliche Sprache. Zur Vorgeschichte: Ich traf die Schauspielerin Ulrike Beimpold nächst der Volksoper, erkundigte mich, was sie hier täte, sie rief "LADELÄ" und ging ab. LADELÄ war nun in aller Munde, die Bedeutung aber nicht immer im Kopf. Die Auslandsschweizerin Ilse H. meint, "es handelt sich um einen alemannischen Begriff, der mit Schaufensterln zu tun hat", der gefinkelte Abonnent Peter C. hält LADELÄ "für einen bedeutungslosen Unfug", das SK-Rapidpräsidiumsmitglied Max P. hat das Rätsel, laut seiner Frau, ohne Lektüre der Kolumne nur durch Zuruf von LADELÄ gelöst, die 80-jährige Bühnengröße Topsy K. weiß Bescheid und im Vorzimmer des begnadeten Orthopäden Peter H. in 1010 Wien ortet man LADELÄ immer noch als Kärntner Idiom für eine Schublade. Die faszinierendste Erklärung lieferte der anerkannte KURIER-Sportjournalist Jürgen P., der sich bezüglich LADELÄ mit dem Hinweis "Fledermaus?" meldete. Er schuf ein Rätsel zum Rätsel und wir sind ihm sehr dankbar dafür. Aus Rücksicht auf den Herrn Vizekanzler und um den Focus des weltweiten Interesses nicht weiter zu strapazieren, ist es mir nun ein persönliches Anliegen, das Beimpold'sche Mysterium endgültig zu enttarnen: "LADELÄ" ist wie "DILUWI". O.k.?