Meinung/Kolumnen/GesMBH

Ges.m.b.H.: Drehwurm

Mit großem Bedauern muss man zur Kenntnis nehmen, dass Niki Lauda in einem geplanten Film über Niki Lauda nicht selbst Niki Lauda spielen wird. Schade. Herr Lauda ist kein schlechter Mime, bezüglich der Sprache scheint eine Synchronisation überlegenswert. Ich selbst durfte Herrn Lauda bereits zwei Mal meine Regieanweisungen angedeihen lassen, beide Male schlug er sich ganz ausgezeichnet. Szene A, wie ich sie nennen will, wurde im ehemaligen Wohnhaus von Herrn Lauda, in der Wiener Innenstadt, gedreht, wo ich eine Homestory zu gestalten hatte. Zum Zwecke des uneingeschränkten Amüsements des Publikums zwang ich Herrn Lauda, seine Wohnungstür zu öffnen und folgenden Text zu sagen: "Nein, Herr Lauda wohnt einen Stock drüber." Schnitt. Nun läutete ich erneut und Herr Lauda empfing uns freundlich. Herr Lauda war ganz ausgezeichnet disponiert und noch heute glauben Millionen TV-Zuseher, direkt unter Herrn Lauda hätte ein Mann mit rotem Käppchen gewohnt, der Herrn Lauda verdammt ähnlich sieht. Das nächste Mal hatte ich Herrn Lauda in seinem Flughafenbüro vor der Kamera. Als Gestalter einer Reisesendung sollte ich Quizfragen stellen, Prominente konnten bei der Auflösung helfen. Die Frage lautete: "Wie hieß die Frau von Kaiser Franz Joseph?" Erneut nötigte ich Herrn Lauda zur Outrage. Ich: "Wie hieß die Frau von Kaiser Franz Joseph?" Niki Lauda: "Pocahontas." Ich: " Das stimmt nicht, senden Sie die richtige Antwort bitte an ...". Herr Lauda war so überzeugend, dass heute noch Touristen aus aller Damen und Herren Länder in der Hofburg nach Pocahontas fragen. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe@kurier.at