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Freundschaftspreis

Es gäbe, so der Parse, nur ein einziges Ereignis, wo man sich in die Haare gerät ...

Karl Hohenlohe
über Mehta & Pereira

In Salzburg wurde der Intendant Alexander Pereira nun mit dem "Pro Arte Europapreis 2015", der von Herrn Herbert Batliner gestiftet wird, ausgezeichnet. Es war ein schönes Fest, auch weil Herr Zubin Mehta die Laudatio hielt.

Herr Mehta, der ja lange in Wien studiert hat, spricht ein wunderbares Deutsch, eine einfühlsame Mischung aus Indisch, Hochdeutsch österreichischer Prägung, also mit kleinen, sympathischen Fallfehlern, und Wienerisch, wie man es in Döbling praktiziert.

"Ich habe ihm", sprach Mehta und blickte ein wenig wehmütig auf Pereira, "auf dem Pferderennen in Wien kennen gelernt."

Der Besitz ein Pferdes ist deswegen so stark aus der Mode gekommen, weil er meist mehr kostet, als er bringt.

Gewöhnlich neigen die Rennpferde-Eigner also zur Sparsamkeit, sie zählen die Zuckerstücke, die sie ihren Lieblingen verfüttern und stöhnen, wenn ein Tierarzt an ihnen vorüber geht.

Dass der Rennpferdbesitzer Pereira keineswegs in diese Kerbe schlägt, davon konnte Zubin Mehta nun in Salzburg überzeugen.

Es gäbe, so der Parse in seiner Laudatio, nur ein einziges Ereignis, wo man sich in die Haare gerät – nämlich wenn es an die Bezahlung der Essens-Rechnung geht. Man streitet nicht, wer nicht bezahlt, sondern wer bezahlen darf.

Nun wird es Unkenrufer geben, die den Verdacht äußern, die Höflichkeit wäre eine Tochter der Berechnung, in diesem Falle bleiben ihre schrillen Schreie aber ungehört.