Meinung/Kolumnen/GesMBH

Familienbande

Man gönnt Herrn Finger seine Berühmtheit.

Karl Hohenlohe
über Edi Finger junior.

Wenn man den Status eines allgemein bekannten Menschen messen will, muss man seine Erwähnungen zählen. Edi Finger, vormals junior, ist demnach zurzeit ungeheuer populär.

Kein Tag vergeht, an dem man den guten Mann nicht aus der Zeitung blitzen sieht. Einmal liest man, dass er sich getrennt hat, dann wieder, dass er jemanden gefunden hat.

Man gönnt Herrn Finger seine Berühmtheit, die Interviews mit den Kollegen und die kleine Aufregung, die um sich greift, wenn er irgendwo angekündigt ist. Warum ist Herr Edi Finger junior eigentlich so bekannt, wie schlich er sich in unsere Herzen? Sicher, sein offensives Naturell, das Äußere, immer einen Scherz auf den Lippen und Kontakte zu den Mittelgroßen dieser Welt.

Aber letztendlich dankt Herr Edi Finger junior seinen Status Herrn Edi Finger senior, der „Tor, Tor, Tor“ schrie und zum personifiziertem Cordoba wurde. So war es, dass, wenn Edi Finger junior durch die Lokalität schlich, ein Raunen durch den Raum ging und sich die Leute zuflüsterten – seht her, da geht er, der Edi Finger junior, der Sohn von Edi Finger senior.

Nun hat sich Herr Edi Finger Sohn selbst einen Namen gemacht und wenn irgendwo ein Bild von seinem Vater auftaucht, dann sagen die Leute längst, das muss der bekannte Vater vom berühmten Sohn sein. Das ist eine großartige Leistung, es ist ungleich schwieriger, unter einem prominenten Vater zu reüssieren, als wenn dieser zeitlebens ein anständiger Mann war, jedoch von den Medien hartnäckig gemieden wurde.